Nellis und Janas großes Abenteuer

Vierzehnte Woche

6. Juni

Allerallerallerletzer Tag in Provo. Vermächtnis ist soweit geregelt und beide Koffer sind proppevoll. Wie das geht, ist mir schleierhaft — letzte Woche sah das alles noch ganz anders aus. Gleich ist Farewell-Pizza und Schneckla-Schlacht und dann wird nur noch aufgeräumt und ausgemistet.

So, Pizza hat fertig und Schnecken hat der arme Scott noch mehr als ihm lieb sein kann. Ich bringe meine Zeit damit zu, interessante Entdeckungen um GroupWise zu machen (sag ich jetzt mal wertfrei) und mein Büro auszumisten. Gleich noch Schlüssel abgeben und das war es dann. Aus, vorbei... und Schlüssel weg.

Damit mich keiner beim Jetlagausschlafen stört und eventuelle Flighttracker nicht alle dem armen AJ hinterher telefonieren, hier mein Reiseplan:

Salt Lake City   - Chicago O'Hare: 10.48 14.55 (LH9141)
Chicagor O'Hare  - Frankfurt Main: 15.45 06.50 (LH431)
Frankfurt Main   - Nuremberg:      08.00 08.40 (LH920)

Komisches Gefühl, dass jetzt alles vorbei ist. Ist aber fein, dass Scott kommt. Dann ist das mit dem Abschiednehmen nicht ganz so übel. Aber trotzdem, grad eingelebt und schwupps wieder weg.

Wobei, eine Sache macht den Abschied wirklich puppenleicht — Root Beer! Pfui, pfui, pfui und Doppelpfui! Schmeckt wie Fluoridlösung beim Zahnarzt. Man schmeisst als Einheimischer noch Vanilleeis rein. Dann wird es wohl richtig eklig ... Andere Länder, andere Sitten. Ich freu mich jedenfalls auf Weinchen :)

P.S.: Danke an die treue Leserschaft :) Hat uns eine Menge Mailerei gespart, gelle? Schreiben hat viiiiiiiiiel Spaß gemacht. Aber blogfrei leben ist schöner. Und keine astronomischen Telefonrechungen zu produzieren auch!

7. Juni

THE END

Kleiner Nachtrag zu den Reiseerlebnissen, weil die nämlich recht aufregend waren und ausserdem meine Sitznachbarin das wunderbare Talent hatte, ihre eigenen Fotos von Grönland zu verhauen und für mich schöne Exemplare zu machen ...

Nachdem Montag supertolles Wetter war und wir bei Trish beinah auf dem Balkon gegrillt hätten, ging der Dienstag im Wetterbericht ungefähr so: Blablabla ... Tornadogefahr in allen Staaten des Westens und Flugverspätungen bis zu zwei Stunden möglich. Wir hatten da wohl Glück — unserer ist nur 45 Minuten zu spät gewesen. Aber bei einer Umsteigezeit von 50 Minuten in Chicago ist das tödlich. Der nette Mensch am Schalter in SLC hat aber die Leute in Chicago angepingt, dass sie bitte auf Mrs Jaeger warten sollen. Tja, dann haben wir in der Luft noch etwas mehr als 10 min wieder aufgeholt. Womit ich dann eine Viertelstunde Zeit hatte, in Chicago über den halben Flughafen zu rennen.

Das war es dann. Irgendwo da unten sind meine geliebten Berge und die vielen nicht so geliebten Spinnen und Moskitos.

Kein Wasser, aber umso interessantere Felder, um trotzdem was anzubauen.

Spurt in bester Filmmanier und am Gate haben die eifrig nach mir Ausschau gehalten. Vier Minuten vor geplanten Abflug bin ich im Flieger. Und hinter mir machen sie die Dose zu. Dass wir danach noch 45 min auf dem Rollfeld hin und her trollern, weil uns die Flugsicherung nicht rauslassen wollte, hat wohl meinem Gepäck die Mitfahrgelegenheit gerettet. Das wusste ich im Flieger aber noch nicht. Da war ich nur froh, selber an Bord zu sein.

Diese tolle Flugsicherung meinte auch, wir würden einige Gewitterfronten durchfliegen — nix da. Bestes Flugwetter und wunderschöne Aussichten:

Sonnenuntergang (naja, eher nicht, ist ja Sommer) über Grönland

Schlafen geht nicht, weil aus dem Fenster gucken so fein ist.

Ende vom Lied: Nochmal im Schweinsgalopp in FRA die Terminals wechseln. War ewig weiter als in Chicago und eher noch stressiger. Schwupps, nach Nürnberg fliegen und dann zur größen Erleichterung das eigene Gepäck gleich mitnehmen dürfen. Versteh ich zwar nicht, aber ich bin immer noch begeistert.

Und jetzt wirklich: THE END!